Seligsprechungsverfahren schreitet voran
Der Pallottinerpater Richard Henkes oder der Gewerkschafter Franz Leuninger: Sie haben dem Widerstand gegen das Nazi-Regime im Bistum Limburg ein Gesicht gegeben. Auch um sie geht es in einem Vortrag von Prälat Professor Helmut Moll am Montag, 12. November, in der Josef-Kohlmeier-Halle Limburg (Hospitalstraße 4). Um 15 Uhr wird er dort über Gewaltopfer und Widerständler in der NS-Zeit in Limburg sprechen. Moll ist Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts.
Der Vortrag ist überschrieben mit „Die Ökumene der inhaftierten Widerständler der NS-Zeit – Mit der Stadt Limburg verbundene christliche Gewaltopfer aus der Zeit des Nationalsozialismus“. Ökumene meint unter anderem das Zusammenrücken katholischer und evangelischer Christen angesichts der Herausforderung durch die Ideologie des Nationalsozialismus. Zu den prägenden Gestalten dieser Ökumene gehörten im Hinblick auf die entstehende Parteienlandschaft der Frankfurter Jesuitenpater Alfred Delp, der Rechtsanwalt Josef Wirmer und der Journalist Nikolaus Groß auf katholischer Seite sowie Helmuth James Graf von Moltke, Dr. Eugen Gerstenmaier und Pastor Dietrich Bonhoeffer auf evangelischer Seite.
Mit der Stadt Limburg verbundene christliche Gewaltopfer waren neben Franz Leuninger und Pater Richard Henkes auch die Hoteliersfrau Anna Maria Speckhahn, Albert Eise, Max Joseph Größer, Franz Xaver Maier und Eduard Ossowski. Mehreren von ihnen wurden in Limburg Erinnerungszeichen gewidmet.