Brückenschlag in Europa durch P. Henkes
P. Henkes stiftet Versöhnung zwischen Deutschen und Tschechen
Immer wieder kam der Gedanke auf, sich vom Westerwald mit den Wirkungsstätten von P. Henkes im heutigen Tschechien in Verbindung zu setzen. Besonders kam Strahovice (Strandorf im Hultschiner Ländchen) in den Blick, wo P. Henkes von 1941 bis 1943 Pfarrvikar war. Schon dort versuchte er die verschiedenen Volksgruppen miteinander in Verbindung zu bringen und Versöhnung zu stiften. Dafür fing er auch an die tschechische Sprache zu erlernen. Nach seiner Verhaftung und Überführung ins KZ Dachau lernte er weiter die Sprache beim späteren Kardinal Josef Beran (1888 - 1969). Beran war als Regens verhaftet worden von den Nazis. 1946 wurde er Erzbischof von Prag und war von 1950 bis 1963 von den Kommunisten unter Hausarrest gestellt. Zusammen mit P. Henkes überlegte er sich Pläne, wie die deutschen und tschechischen Völker nach Kriegsende wieder zueinander finden können und Versöhnung geschehen kann. Leider konnte P. Henkes die Umsetzung nicht mehr selbst erleben, da er infolge der Inhaftierung aufgrund seiner klaren Sprache gegen den Nationalsozialisms im KZ den Tod fand.
Doch im Oktober 2000 gab ein Schreiben der Tschechischen Bischofskonferenz einen starken Impuls für die Seligsprechung, die jetzt am 15. September 2019 in Limburg begangen wird. Sie schreiben an den damaligen Provinzial der Pallottiner: "Die Erhöhung von Pater Henkes zur Ehre der Altäre kann also auch beim tschechischen Volk zur Besserung des Bildes der Deutschen im Zweiten Weltkrieg und infolgesdesssen auch zur Versöhnung der beiden Nationen beitragen. Er kann also Schutzpatron dieser Versöhnung werden."
2003 erfolgte die feierliche Eröffnung des Bischöflichen Erhebungsverfahrens durch Bischof Franz Kamphaus und darauf folgte die erste Fahrt nach Strahovice. Seit dieser Zeit gibt es regelmäßige gegenseitige Besuche mit Ruppach-Goldhausen und es ist eine hervorragende Partnerschaft zwischen den Gemeinden und Pfarreien gewachsen. Zur Seligsprechung werden über 150 Teilnehmende aus Tschechien anreisen und mitfeiern. Eine gelungene Versöhnung, die im Westerwald und im Hultschiner Ländchen gewachsen ist.